Montag, März 19, 2007

Lernen um zu leben

Das Leben spielt die tollsten Geschichten; es fordert uns jeden Tag heraus, aus dem Alltagstrott zu treten und mit unseren Mitmenschen zu kommunizieren. Es ist spannend, manchmal anstrengend und lustig zugleich, egal, ob man sich mit Erwachsenen oder Kindern einlässt.

Die tägliche Arbeit mit Kindern stellt für mich die größte Herausforderung dar.
Kinder sind spontan, direkt, ehrlich, unvoreingenommen, wortgewaltig und sehr kreativ, wenn man es zulässt.

Sie werden sprach l o s und introvertiert, wenn man sie ständig kritisiert und maßregelt.

Kinder brauchen und wollen auch Orientierung, die wir Erwachsene ihnen geben können aber auch geben müssen. Es liegt in unserer Verantwortung, ob wir kritische Menschen heranziehen wollen oder "Ducksmäuser", die zu "Jasagern" werden, wenn sie nie lernen durften, welche Vielfalt das gemeinsame Miteinander bietet.

Erst durch diese Auseinandersetzung mit dem Leben in Gemeinschaft entstehen Meinungen, Werte, Haltungen und Normen, die es uns ermöglichen, miteinander in Frieden, sozialer Gerechtigkeit und Freiheit zu leben, indem wir den Mitmenschen tolerieren, annehmen und zulassen. Junge Menschen müssen lernen miteinander auszukommen, einander zu verstehen, aufeinander zuzugehen, wenn nötig auch ausweichen, damit jeder sich selbst findet.

Ich bin erst Mensch, wenn ich den anderen sein lasse, wie er ist und nicht so, wie ich ihn gerne hätte. Unter dieser Maxime versuche ich meine tägliche Arbeit mit Kindern zu verstehen und zu meistern.