Dienstag, Oktober 10, 2006

Dienstag, der Tag der Ernüchterung

Eigentlich sollte der heutige Tag ein recht angenehmer werden, da sich in der Schule der Fotograf angesagt hat und es somit etwas Erfreuliches geben sollte. Das war aber auch schon der einzige Lichtblick - schulisch betrachtet. Nun, wie das denn? Ausschlag gebend war eines jener Telefonate auf dem Anrufbeantworter der Schule, das man am liebsten gar nicht abhören möchte. Aber es musste dennoch sein. Meine Vorgesetzte bat mich um einen wichtigen telefonischen Rückruf, den ich dann auch tätigte. Im Laufe des Gesprächs teilte sie mir mit,
dass ich eine meiner Kolleginnen, die an meiner Schule die Mehrdienstleistungen auffängt, an einen anderen Schulbezirk abgeben muss, da sie dort als klassenführende Lehrerin eingesetzt werden soll. Abgesehen davon, dass ich nun einen neuen Stundenplan für meine Schule zu erstellen habe, geht mir eine sehr gute, erfahrene und bei den Schülerinnen und Schülern wie auch bei den Eltern äußerst beliebte Lehrerin abhanden. Darüber hinaus verlieren wir im Lehrerkollegium einen wertvollen Menschen. Es macht mich ohnmächtig und zugleich wütend, weil ich einfach nichts tun kann und weil vor allem diese Situation abzusehen war. Seit Jahren gibt es keine Neueinstellungen im Lehrerbereich und wenn nun ältere Kolleginnen und Kollegen krankheitsbedingt ausfallen, was ja bei einem immer älter werdenden Lehrerstand nichts Ungewöhnliches ist, dann beginnt es an allen Ecken und Enden zu krachen. Es werden Notlösungen gesucht und von Beamten durchgeführt, aber es werden nicht wirkliche Lösungen gefunden. Schade!
Meine Business-Englisch-Aufgabe hat mich heute insgesamt 5 Arbeitsstunden gekostet, ohne dass ich damit fertig geworden wäre. It´s hard to be a student!